Bürgerinitiative Gelsdorf wundert sich über die zwei Gesichter der CDU-Grafschaft
In einem Beitrag auf der Website der CDU-Grafschaft vom 12. Juni 2022 wird die mangelhafte Informationspolitik und Beteiligung zum Projekt „Bau einer Ersatzschule“ in Gelsdorf angeprangert. Gleichzeitig „vergisst“ die CDU die Gelsdorfer Bürger über andere Projekte zu informieren, zu beteiligen und deren Ängste in Bezug auf Hochwasserschutz ernst zu nehmen. Dabei wird explizit auf die großen Schäden des Hochwassers vom 14. Juli 2021 hingewiesen und die „Starkregenvorsorge“ bei der neuen Containeranlage bezweifelt. Bei dem Bau der Ersatzschule handelt es sich um eine temporäre Maßnahme, bei der eine Fläche von 2.000 m² befristet versiegelt wird. Dies steht in keinem Verhältnis zu den 90.000 m² (mehr als 12 Standard-Fußballfelder, a 7.140 m²), welche mit Zustimmung und Willen der CDU-Grafschaft bei der Erweiterung des Gewerbegebietes in Gelsdorf versiegelt werden sollen. Im weiteren Verlauf des Artikels fragt sich die CDU, warum die bereits vorhandene Containeranlage mit dem unter Zeitdruck errichteten Regenrückhaltebecken nicht ausreichend ist. Schaut man sich aber die Containeranlage genauer an, dann wäre auch die CDU zu der Feststellung gelangt, dass nicht nur die Standardklassenräume zu einer Realschule gehören, sondern auch funktionale Räume für die naturwissenschaftlichen Fächer. Diese sind bisher nicht vorhanden und die Schülerinnen/Schüler können so nicht vollumfänglich unterrichtet werden. Das angesprochene Regenrückhaltebecken kann nur bedingt das Oberflächenwasser bei stärkeren Regenfällen aufnehmen und ein geregelter Überlauf ist nicht vorhanden.
Aus Sicht der Bürgerinitiative sind die beiden Maßnahmen nicht vergleichbar. Die Containerschule ist eine Hilfsmaßnahme im Zuge der Hochwasserkatastrophe und soll einen geregelten Alltag für die Schüler/Schülerinnen der Grundschule Altenahr und der Realschule Altenburg ermöglichen. Die Erweiterung des Gewerbegebietes hingegen ist eine dauerhafte Flächenversiegelung mit teuren langfristigen negativen Auswirkungen auf den Hochwasserschutz von Gelsdorf.
Die logische Konsequenz der CDU auf Grundlage des Artikels wäre ein sofortiges Umdenken bei der Erweiterung des Gewerbegebietes in Gelsdorf, um den Hochwasserschutz der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Dies würde ein verantwortungsvolles Handeln für die Zukunftssicherung von Gelsdorf signalisieren. Haben die CDU-Verantwortlichen den Mut dazu, sich dieser neuen Faktenlage nach dem 14.07.21 offen zu stellen? Bisher ist eher ein „Wegducken“ zu beobachten.